Achtung, Zuckerfalle! (Teil 1)

Achtung, Zuckerfalle! (Teil 1)

Eine Zuckerfalle klingt für einige vielleicht wie das Schlaraffenland, gesund ist aber etwas anderes. Es muss ja nicht gleich der totale Zuckerverzicht sein. Das ist zum einen kaum möglich und zum anderen auch nicht nötig. Allerdings sollten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe auf eine zuckerarme Ernährung achten. Der ein oder andere mag denken: „Ach, das ist doch ganz einfach: Weniger Schokolade, Eis, Kuchen und andere süße Leckereien und dann klappt das schon.“ Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn auch woanders lauern viele versteckte Zuckerfallen. In unserem Zweiteiler decken wir einige davon auf und geben Ihnen Tipps zu dem Thema zuckerarme Ernährung.

Ein kleiner Hinweis noch vorab: Das Wort „Zucker“ steht in diesem Text nicht immer nur für gewöhnlichen Haushaltszucker, sondern meint den allgemeinen Begriff Zucker und damit auch viele andere Arten von Zucker.

Zuckerfalle: die Gewohnheit

Eine große Zuckerfalle ist die Gewohnheit. Denn mit Zucker und dem Geschmackssinn ist das so eine Sache. Wer viel Zucker konsumiert, gewöhnt sich geschmacklich daran. Das Ergebnis ist, dass alles, was nicht stark gesüßt ist, fade schmeckt oder auch zu sauer ist. Also wird ordentlich gesüßt. Andersherum: Wer wenig Zucker isst, muss auch weniger süßen, da das eigentliche Aroma der jeweiligen Speise viel stärker wahrgenommen wird.

Falls Sie immer Zucker in Ihren Tee geben, versuchen Sie es doch auch einmal ohne. Im Anfang ist es vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit werden Sie den Zucker schon nicht mehr vermissen. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die eher Zucker mit Tee trinken, versuchen Sie es zunächst mit etwas weniger Zucker und reduzieren Sie ihn dann nach und nach, um dieser Zuckerfalle zu entkommen. Irgendwann werden Sie keinen Zucker mehr im Tee benötigen. Im Gegenteil: Haben sich Ihre Geschmacksnerven erst einmal darauf eingestellt, weniger Zucker zu bekommen, wird der gesüßte Tee, der noch vor einiger Zeit ein Genuss war, viel zu süß schmecken. Übrigens auch unser Matcha Tee kommt wunderbar ohne Zucker aus. Natürlich können Sie den beschriebenen Trick auch bei Kaffee oder anderen Lebensmitteln anwenden. Sie können sogar versuchen, bei Backrezepten und Rezepten von Süßspeisen weniger Zucker zu verwenden. Denn oftmals sind hier die Angaben sehr hoch.

Auch Zuckeralternativen sind nicht immer sehr viel besser. Nur ein Beispiel: Honig. Wäre es nicht auch eine gute Idee Honig statt Zucker in den Tee geben? Ist doch ein Naturprodukt. Das stimmt zwar und Honig hat zudem sehr gute Eigenschaften. Aber auch ihn sollte man nur in Maßen genießen. Denn er enthält auch reichlich Zucker und Kalorien.

Zuckerfalle: Versteckter Zucker

Eine weitere, nicht offensichtliche Zuckerfalle ist der versteckte Zucker, der sich nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über im Verborgenen hält. Unter anderem versteckt er sich gerne in industriell gefertigten pikanten Speisen. Vielleicht sind Sie sich dessen sogar bewusst, weil Sie auch hin und wieder etwas Zucker an die selbst gekochte Tomatensauce geben, um für einen vollmundigen Geschmack zu sorgen. Aber sind Sie sich auch dessen bewusst, dass in den Fertigprodukten meist sehr viel größere Mengen an Zucker verwendet werden? Das Problem ist, dass Zucker in der Lebensmittelindustrie nicht nur für den süßen Geschmack, sondern auch als billiger Zusatz für andere Zwecke (z.B. zum Binden von Wasser) eingesetzt wird.

Zuckerfalle auch bei Produkten für Kinder

Sehr gemein ist in dem Zusammenhang versteckter Zucker zudem, dass Ihnen diese Zuckerfalle auch bei Produkten für Kinder gestellt wird. Gerade die speziell für Kinder produzierten Lebensmittel strotzen oft vor Zucker. Sie enthalten in den meisten Fällen sehr viel mehr Zucker als vergleichbare „normale“ Produkte. Das ist zum einen problematisch, weil Kinder im Verhältnis zu Erwachsenen weniger Zucker zu sich nehmen sollten. Zum anderen schnappt hier wieder die bereits genannte Zuckerfalle Gewöhnung zu. Denn besonders Kinder gewöhnen sich sehr schnell an die viele Süße. Das Entwöhnen ist bei Kindern aber viel schwieriger als bei einem Erwachsenen, da sie die Hintergründe weniger verstehen. Damit muss die Entwöhnung aus dem Antrieb der Eltern und weniger aus dem Eigenantrieb der Kinder passieren. Und die Eltern müssen dann den „Quengeleien“ standhalten.

Verschiedene Süßmacher in einem Produkt

Möglicherweise gehören Sie auch zu den Menschen, die auf den Verpackungen der Lebensmittel die Zutatenliste studieren und beruhigt aufatmen, wenn der Zucker dort erst weit hinten aufgeführt ist. Denn bekanntlich richtet sich die Reihenfolge der Zutaten danach, wie hoch deren Anteil ist. Allerdings ist diese Regel beim Zucker mit Vorsicht zu genießen und endet leicht in einer Zuckerfalle. Denn die Lebensmittelindustrie macht sich in diesem Zusammenhang einen Trick zu Nutze. In der Zutatenliste steht Zucker für Saccharose (Haushaltszucker). Werden Teile des Haushaltszuckers durch andere Zuckerarten oder zuckerhaltige Stoffe ersetzt, hat das zur Folge, dass der Zucker immer weiter nach hinten rutscht. Und gleichzeitig andere Begriffe auftauchen, die nicht immer automatisch mit Zucker in Verbindung gebracht werden.

Unser Tipp: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält die Süßmacher-App bereit. Dies ist eine kostenlose App, mit deren Hilfe Sie sich direkt im Supermarkt über unterschiedliche Zuckerarten, Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe und andere süßende Zutaten informieren können.

Weniger Zucker dank Miniportionen

Augenwischerei sind oft auch die Zuckerangaben pro Portion. Die Zuckermenge hält sich dann oftmals noch im Rahmen, denn die Hersteller können die Portionsgrößen frei wählen. Das hat dann teilweise recht kuriose Folgen. Wiegen Sie doch einfach mal die angegebene Portionsgröße auf einer der diversen Packungen von Frühstückscerealien ab und vergleichen Sie das dann mit der Portion, die Sie sich morgens in Ihre Schüssel füllen. Auch bei gezuckerten Getränken werden oft sehr viel größere Mengen konsumiert, als die Portion, die auf der Flasche angegeben ist. So landen Sie auch hier sehr schnell in der Zuckerfalle.

… Lesen Sie weiter in unserem zweiten Teil.

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