Achtung, Zuckerfalle! (Teil 2)

Achtung, Zuckerfalle! (Teil 2)

Eine zuckerarme Ernährung ist ein wichtiger Beitrag für Ihre Gesundheit. In unserem ersten Teil zu diesem Artikel haben wir bereits zwei große Zuckerfallen für Sie aufgedeckt und Ihnen ein paar erste Empfehlungen für eine zuckerarme Ernährung gegeben. Um eine dritte große Zuckerfalle geht es in diesem zweiten Teil. Außerdem haben wir am Ende des Textes noch weitere Tipps, wie Sie eine zuckerarme Ernährung umsetzen und durchhalten können.

Zuckerfalle: verwirrende Werbeaussagen zum Zuckergehalt

Die dritte große Zuckerfalle wird Ihnen mit Werbeaussagen zum Zuckergehalt gestellt. Steht auf einer Verpackung zum Beispiel „zuckerarm“, „zuckerfrei“ oder „reduzierter Zuckergehalt“, klingt das doch super. Allerdings sagen diese Worte nicht immer das aus, was man vermuten könnte. Und so wird eine vermeintlich zuckerarme Ernährung sehr schnell in das Gegenteil verkehrt. „Zuckerarm“ ist ein Produkt, wenn es einen bestimmten Grenzwert pro 100 g/ml nicht überschreitet. Das bedeutet aber nicht, dass es weniger Zucker als ein vergleichbares Produkt haben muss und berücksichtigt auch nicht die Mengen, die für gewöhnlich von diesem Produkt konsumiert werden. Steht „zuckerfrei“ auf der Verpackung darf ein Restgehalt an Zucker pro 100g/ml enthalten sein. Und ein „reduzierter Zuckergehalt“ besagt lediglich, dass das Produkt mindestens 30 % weniger Zucker enthält als ein vergleichbares Produkt. Es wird aber keine Aussage über die absolute Zuckermenge getroffen. Diese kann trotzdem hoch sein, wenn es sich um ein von Hause aus sehr zuckerreiches Produkt handelt. Außerdem können verwendete Austauschstoffe ähnlich hohe Kalorien haben wie der ersetzte Zucker.

„Ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“

Auch bei den Begriffen „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“ kann die Zuckerfalle zuschnappen. Das bedeutet nämlich nicht, dass kein Zucker in dem Produkt enthalten ist. Der Zuckergehalt kann ohne Weiteres sehr hoch sein. Werden zum Beispiel Zutaten verwendet, die von Natur aus Zucker enthalten (zum Beispiel Molkenerzeugnisse, die Milchzucker enthalten), fällt das Produkt trotzdem in die Kategorie „ungesüßt“. In solchen Fällen soll zwar die Angabe „enthält von Natur aus Zucker“ gemacht werden. Das ist aber kein muss.

„Weniger süß“ steht nicht für eine zuckerarme Ernährung

Wenn „weniger süß“ auf der Verpackung steht, geht es lediglich um den Geschmack. Es bedeutet nicht, dass diese Lebensmittel sich besonders gut für eine zuckerarme Ernährung eignen. Schmeckt das Produkt aufgrund der Verwendung einer weniger süßenden Zuckerart nicht so süß, kann trotzdem die gleiche Menge Zucker enthalten sein, wie in einem süßer schmeckenden Produkt, bei dem eine andere, stärker süßende Zuckerart verwendet wurde. Und schon tappt man wieder in die Zuckerfalle.

„Mit Fruchtzucker“

Eine weitere Zuckerfalle aus der Werbung ist die Angabe „mit Fruchtzucker“. Fruchtzucker klingt deutlich gesünder als Zucker. Das stimmt aber leider nicht. Auch Fruchtzucker ist nur in Maßen verträglich und kann im Übermaß sogar sehr ungesund sein. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch in unserem kürzlich erschienenen Blogartikel Wie gesund oder ungesund ist Fructose?

Tipps für eine zuckerarme Ernährung

Eine zuckerarme Ernährung bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie vollständig auf Süßigkeiten verzichten und einen großen Bogen um Ihre Lieblingsschokolade machen müssen. Die Devise lautet vielmehr: Süßigkeiten genießen und nicht verschlingen. Teilen Sie sich also Ihre Tafel Schokolade ein – oder noch besser: Teilen Sie die Schokolade mit Ihren Lieben und genießen Sie zusammen. Für eine zuckerarme Ernährung essen Sie zudem nicht alles wahllos, sondern ernähren Sie sich bewusst und achten Sie auf den Zuckergehalt der einzelnen Lebensmittel. Außerdem helfen Ihnen die folgenden Tipps, in Ihrem Alltag Zuckerfallen zu meiden und viel Zucker einzusparen:

  • Bereiten Sie möglichst viel aus frischen Zutaten selbst zu.
  • Verzichten Sie weitestgehend auf Fertiggerichte.
  • Essen Sie viel unverarbeitete Lebensmittel: Gemüse, Obst, Eier, Fleisch.
  • Greifen Sie lieber zum Naturjoghurt oder Quark und geben Sie ein bisschen Obst dazu, statt fertige Fruchtjoghurts oder -quarks mit viel Zucker zu löffeln.
  • Mischen Sie Ihr Müsli lieber selbst, statt Fertigmischungen mit viel Zucker zu verwenden.
  • Trinken Sie statt Limonaden oder anderen sehr zuckerhaltigen Getränken, lieber Wasser oder ungesüßte Tees.
  • Mischen Sie sich im Zweifel lieber eine Schorle mit einem kleinen Schuss Saft, statt Säfte pur zu trinken.
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