Sie sind oft müde und erschöpft? Vielleicht haben Sie auch öfter eine Erkältung, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe. Der Auslöser könnte eine chronische Übersäuerung sein. Was das ist und welche Symptome und Folgen das noch haben kann, erfahren Sie in diesem Beitrag. Und so viel schon einmal vorab: Eine chronische Übersäuerung ist nicht mit Sodbrennen gleichzusetzen. Sodbrennen kann aber sehr wohl auch eine Folge von ihr sein.
Inhaltsverzeichnis
Chronische Übersäuerung: Was ist das?
Bei einer chronischen Übersäuerung ist der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers gestört und der Organismus dauerhaft übersäuert. Unter anderem bei der Verstoffwechselung von Lebensmitteln bleiben in der Regel Säuren übrig. Um den für den Körper richtigen pH-Wert herzustellen, schafft nun der Organismus einen Ausgleich zwischen den Säuren und den Basen, die sich im Körper befinden. Auf diese Weise wird eine Übersäuerung vermieden.
Hierfür arbeitet der Körper mit verschiedenen Mechanismen. Überschüssige Säuren werden zum Beispiel im Bindegewebe zwischengelagert, bis sich im Blut genügend basische Verbindungen befinden. Erst dann werden sie wieder freigesetzt, um aus dem Körper abtransportiert werden zu können. Außerdem findet ein Abbau von Säuren über die Leber, die Nieren und die Lunge statt. Befindet sich allerdings ständig zu viel Säure im Körper, kann es passieren, dass die Mechanismen überlastet werden. Dann kann der Ausgleich nicht mehr richtig hergestellt werden. Verbleiben aufgrund dessen zu viele Säurereste im Körper, wird von einer chronischen oder auch latenten Übersäuerung gesprochen.
Und was ist eine akute Übersäuerung?
Eine akute Übersäuerung ist etwas anderes als eine chronische. Sie wird auch als Azidose bezeichnet. Unterschieden wird die respiratorische Azidose und die metabolische. Für die respiratorische Azidose ist eine verminderte Atmung ursächlich. Wird zum Beispiel bei einem akuten Asthmaanfall nicht ausreichend Kohlendioxid ausgeatmet, kann eine zu hohe Konzentration im Körper zu einer akuten Übersäuerung führen. Denn Kohlendioxid ist sauer. Die metabolische Azidose hingegen ist stoffwechselbedingt und wird durch eine zu hohe Konzentration von sauren Stoffwechselprodukten ausglöst, die den Körper überfordert.
Unterschiede zwischen latenter und akuter Übersäuerung
Zwischen der latenten und der akuten Übersäuerung gibt es deutliche Unterschiede. Letztere tritt zwar deutlich seltener auf als die chronische, ist aber auch weitaus gefährlicher. Eine Azidose ist lebensgefährlich, sodass unbedingter Handlungsbedarf besteht. Ausgelöst werden kann sie unter anderem durch schwerwiegende Erkrankungen oder zum Beispiel durch Schockzustände sowie durch ein diabetisches Koma. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist ihr plötzliches Auftreten. Die Entstehung einer chronischen Übersäuerung dauert viel länger. Denn der Körper versucht alles, um das richtige Verhältnis zwischen Säuren und Basen zu halten. Der Grund ist die immense Wichtigkeit des richtigen pH-Wertes für die Gesundheit.
Wie kann eine chronische Übersäuerung entstehen?
Häufig ist der moderne Lebensstil schuld daran, wenn Sie sauer werden – natürlich im chemischen Sinne und nicht verärgert (das wäre ein anderes Thema). Das ist nämlich dann der Fall, wenn Sie sich zu einem ungesunden Lebenswandel hinreißen lassen.
Ungesunde Ernährung
Ein wesentlicher Faktor ist eine ungesunde Ernährung. Bei einer ausgewogenen Ernährung nehmen Sie im Normafall genügend Basen spendene Lebensmittel zu sich, die für einen Säureaussgleich sorgen. Dahingegen überwiegen bei einer ungesunden Ernährung meistens die Lebensmittel, die bei ihrer Verstoffwechselung Säure bilden. Dazu gehören vor allem eiweißreiche Produkte, wie zum Beispiel Fleich, Wurst, Eier und Hülsenfrüchte. Aber auch Weißmehl und Zucker tragen ihren Teil dazu bei. Gerade in vielen industriell gefertigten Produkten sind Unmengen von Zucker enthalten. Ein weiteres Problem bereitet neben zu süßem, zu viel sowie zu fettes Essen.
Weitere Faktoren für eine Übersäuerung
Neben einer ungesunden Ernährung ist eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr ein nicht unwesentlicher Faktor für eine latente Übersäuerung. Dadurch kann weniger Säure über die Nieren ausgeschieden oder über die Haut ausgeschwitzt werden. Ein weiteres großes Problem ist der Bewegungsmangel unter freiem Himmel. Auch dadurch kommt es zu einem mangelnden Ausschwitzen von Säuren. Außerdem ist die Sauerstoffzufuhr eingeschränkt und weniger Säuren werden abgeatmet. Umgekehrt kann aber auch übertriebener Sport dazu führen, dass der Organismus übersäuert. Eine gestörte Darmflora oder Darmfunktion kann ebenfalls den Säure-Basen-Haushalt stören. Denn Fäulnisprodukte können zu einer Übersäuerung führen.
Hinzu kommen oftmals auch Faktoren, wie:
- Stress und Ängste
- Rauchen und Alkohol
- Medikamente
- Schlafmangel
- Entzündungen.
Symptome und mögliche Folgen einer Übersäuerung
Die zum Teil bereits in der Einleitung erwähnten Syptome einer chronischen Übersäuerung können sein:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen oder -krämpfe
- Sodbrennen
- Übelkeit und Appetitlosigkeit
- Mundgeruch
- Infektanfälligkeit
- fettige oder extrem trockene Haut
- Haarausfall
Folgen einer latenten Übersäuerung können auch eine erhöhte Kariesanfälligkeit, Entkalkung und Brüchigkeit der Knochen, Muskelabbau, Herzschwäche oder Herzrythmusstörungen sein. Außerdem wird sie immer wieder mit der Entstehung von bestimmten Krankheiten in Verbindung gebracht. Demnach könnte eine chronische Übersäuerung auch ein begünstigender Faktor für Diabetis, Gallensteine, Nierensteine, Migräne, Allergien, Krebs, Gicht, Rheuma, Arthritis sowie Arthrose sein. Da hinreichende wissenschaftliche Untersuchungen bisher fehlen ist die Schuldmedizin hier allerdings zurückhaltender als die Alternativmedizin.
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Wenn Sie wissen wollen, wie Sie ihren Körper im Falle des Falles wieder entsäuern können oder gar nicht erst sauer werden, lesen Sie unseren demnächst zu diesem Thema erscheinenden Beitrag Körper entsäuern oder gar nicht erst sauer werden.
